Palma/Mallorca aus radfahrender Sicht


Auf diesen Seiten sehen Sie einige Eindrücke von unserem Urlaub auf Mallorca 2007. Soweit nicht anders angegeben sind die Bilder aus Palma und Umgebung. Ich beginne mit dem Thema Fahrrad:

Am ersten Tag waren wir noch per Auto unterwegs. Einer der inselmittigen Berge (Puig de Randa, 540 Meter) bietet eine steile Anfahrt, wo wir selbst mit vielen Pferdestärken rechte Mühe hatten hochzukommen. Trotzdem waren auch hier einige Radfahrer anzutreffen. Die Aussicht entschädigt für vieles.

Diese Grafik zeigt den Verlauf der Strecke (gelb), die wir gefahren sind. Die Serpentinen sind teilweise sehr eng, ein Bus oder LKW auf der Strasse und es ist kein Platz mehr für ein Rad. Die grün-blaue Linie zeigt den Höhenverlauf der Strecke. Bitte beachten Sie, das die Grafik nicht bei Null Meter, sondern schon bei 160 Meter beginnt.

Wir waren ohne eigenes Rad angereist. Am der Strandpromenade von s'Arenal gibt es viele Radverleihläden (alle paar hundert Meter einen), die neue Räder, u.a. aus deutscher Produktion bzw. nach deutscher StVO (Licht und Reflektoren), anbieten. Leider teilweise mit zerstörter Beleuchtung, denn anders kann man die abgerissenen Kabel oder fehlenden Scheinwerferinnereien nicht bezeichnen. Auch wenn die meisten Touris nur bei Sonnenlicht fahren, eine Abend- oder Nachtfahrt lohnt sich. Der hier beschriebene Teil des Radweges ist bei Dunkelheit durchgehend beleuchtet.

Der Radweg von s'Arenal nach Palma scheint neu zu sein. Er läßt sich gut fahren, ist aber recht schmal. Im Mai ist noch wenig Verkehr, die Temperatur ist angenehm, und der Wind ist da, aber stört nicht.
Aus derm Urlaub 2010 (siehe dort) gibt es für diese Strecke einige Videos.

Neben dem direkt am Wasser liegenden Strecken gibt es auch einige Teile, die durch Vororte von Palma führen. Im Hintergrund der Bucht ist Palma zu sehen.

Diese Karte zeigt die von mir gefahrenen Strecken (gelb-orange, nur die Strecke am Wasser). Start war unten rechts, die schwarzen Zahlen geben ungefähr die Stelle der Fotos an.

An einigen Stellen gibt es höhere Fusswege, insgesamt ist der ganze Weg aber eher flach.

Der Strand macht auf ganzer Strecke einen sauberen Eindruck. Vorsicht ist allerdings bei querenden Fußgängern angebracht, die laufen noch blinder über den Radweg als in Deutschland.

Einige Rätsel gibt die Verwaltung auf: Was soll uns dieses Schild mitteilen?

Kein Radweg?

Ein Radweg nur für Rennfahrer?

Ein Radweg nur für schnelle Radler und mitsprintende Läufer?

Jedenfalls werden solche Schilder allerseits ignoriert...

Im Stadtgebiet von Palma verläuft der Radweg zwischen Jachthafen und mehrspuriger (Schnell-)straße. Auch hier laufen die 2-Füßer ohne auf Vorrechte zu achten blind über den Radweg. -- Die Boote hier im Hafen sind teilweise recht nett anzusehen, bei einigen ist der Zahn der Zeit aber recht aktiv. Ich habe an nicht wenigen Booten Ruder gesehen, die nur noch aus Muscheln und Algen bestehen.

Nicht nur in Deutschland gibt es Straßenmalerei. Wie auch bei den aufgestellten Schildern scheinen sich die Leute darum zu bemühen, die Symbole zu ignorieren.
Diese Stelle befindet sich in der Nähe der Kathedrale.

... was bei solchen Konstrukten auch kein Problem sein sollte. Wer kann denn schon auf die Schnelle erklären, was hier die Aussage ist?

Aber nicht nur Fußgänger halten den Verkehr auf. Teilweise fahren auch Autos auf den roten Wegen. Da ist die "15" ja noch leicht zu interpretieren. Wie das allerdings mit dem Rennradfahrer einige Meter vorher auf den Verkehrsschild zusammpassen soll ist mir rätselhaft.

Hier führt der Radweg durch einen Regenwasserkanal. Die Zusatzschilder geben den Weg für "Authorsierte" und Radfahrer frei. Die Arbeiter der Stadt benutzen diesen Zugang für die Kraftfahrzeuge, um in den Kanal einzufahren.

Jeder gute Radweg hat ein Ende, aber so ein schönes Ende habe ich vorher noch nie gesehen...
Ab hier Richtung Westen beginnt dann der Teil "Industriehafen" und der abgesperrte Teil des Hafens für die großen Jachten. Der weiterführende Fußweg ist breit genug für Radfahrer, und wird auch von vielen Radlern benutzt. Ich bin noch weiter gefahren, bis zum "Castell Sant Carles", wo aber dann schon eine gute Steigung (ca. 50 Hm) zu überwinden ist. Außerdem sind bis zum Ende der dortigen Mole auch Stufen im Weg.

Wenige Meter neben der Kathedrale von Palma gibt es einen Radfahrerparkplatz. Dieses Exemplar ist der einzige, den ich bemerkt habe. Und er hat sogar einige praktische Bügel zum anschließen.

Wie zu Anfang schon angedeutet, auch eine Fahrt bei Dämmerung oder bei Dunkelheit hat seine Reize. Leider gibt es auch in dieser Ecke jede Menge Dunkelfahrer (Leute ohne Licht am Rad).
Dieses Foto habe ich ohne Stativ, aber mit Laternenmast als "Anleger", gemacht. Es zeigt die Kathedrale von Palma, die für meinen Geschmack leider zu hell angestrahlt wird. Die Farbe des Mauerwerkes bei Sonnenschein ist ein wesentlich angenehmerer natürlicher Farbton.

An einem anderem Urlaubstag habe ich eine längere Tour begonnen. Die Strecke war zunächst am Strand entlang auf der gut ausgebaute Promenade (Radweg). Auf dem Bild am Punkt "Start" Richtung Süd-Ost. Bis ca. zu der Stelle, wo "PM 602" zu sehen ist bleibt es bei dem gutem Radweg. Danach gibt es nur noch ortsübliche Straßen ohne Radweg. Aber hier fängt auch eine (für mich Flachländer) heftige Steigung an. Trotz oder gerade wegen fehlender Radwege läßt sich dort außerörtlich gut auf den breiten Straßen fahren. Die KFZ haben alle mit weitem Abstand überholt und mich in Ruhe die Steigung hinaufschwitzen lassen.

Die 7 Gänge der Nabenschaltung japanischer Herkunft haben entgegen einiger "Experten" hier vollkommen ausgereicht, ich hatte meist noch den 2. oder 3. Gang drin.

Wie auf dem GPS-Log zu sehen ist ging es ab Strecken-km 5 bis 15 fast nur bergauf, Höhepunkt waren die 140 Meter direkt am Meer. Auch wenn es nur Wasser zu sehen gab, die Aussicht war fantastisch.

Später am Tag habe ich dann eine Radarkontrolle gesehen. Aber nicht diese Minidingerchen, die der deutsche Autofahrer so fürchtet, sondern so eine mobile LKW-Anhänger-Station, wie sie auch häufig an Flughäfen zu sehen sind. Die 5 Polizisten hatten einen Kollegen, der etwas deutsch konnte, und dieser erzählte, das die Geschwindigkeit von Schiffen und Booten kontrolliert wird. Leider durfte ich die Anlage nicht ablichten, so das ich erst außer Sichtweite ein Foto der Küste machen konnte (Foto unten).

An dieser Stelle (Cap Blanc) ist die Steilküste ca. 80 Meter hoch. Um so weit an das Meer heranzukommen muß man die Zufahrt zum Leuchtturm suchen. Die ist mit einem Tor versperrt, aber daneben ist ein Zugang neben dem Zaum vom Leuchtturm. Den Trampelpfad folgt man soweit man will - aber nicht für Leute mit Höhenangst...

Zurück zur Straße geht es etwas landeinwärts. Achtung, die Abzweigung nach Cala Pi ist leicht zu übersehen. Benutzen Sie eine gute Karte oder ein GPS mit hochauflösender Anzeige, um nicht an der richtigen Ecke einfach vorbeizufahren. Die Strecke jetzt ist eine Nebenstaße, was an der fehlenden roten Linie auf der Karte zwei Fotos vorher zu erkennen ist. Der Weg ist staubig, von schlechterer Qualität, aber immer noch mit normalem Fahrrad zu bewältigen.

Sie werden links und rechts Landwirtschaft finden, viele alte Häuser und Hütten, so wie halt im Hinterland von Spanien üblich ist.
Auf dem Bild ist der Turm von Cala Pi, "Punta de Cala Pi". Leider nicht zu betreten, aber wer sich traut darf an den Rand des Plateaus treten. Es ist immer noch sehr hoch über dem Wasser. Auch der Fjord hinter dem Turm ist einen kurzen Besuch wert.
Leider war mein Streckenspeicher nach rund 50km voll, so das ich nicht mehr den ganzen Rückweg auf der Karte zeigen kann. Deswegen sei nur noch bemerkt, das die Strecke zurück zum Hotel auf Straßen der Kategorie "besserer Feldweg" bis "Schnellstraße" (in Deutschland eher "Autostraße") erfolgte. Es gab viel zu sehen, es war gut zu fahren (ca. 20 Grad C im Mai) und entgegen aller meiner Befürchtungen waren die Autofahrer auf dieser Insel zu den Radfahren "sehr lieb". Selbst die LKW, die mich auf der 100km/h-Piste überholten hatten alle genug Seitenabstand eingehalten.
Wenn man schon im Inneren der Insel ist, dann lohnt sich er Abstecher zum Flughafenzaun.

Die alte Eisenbahnlinie Palma - Sóller

Gleich neben dem unterirdischem "Hauptbahnhof" von Palma liegt der ebenerdige Bahnhof der Linie nach Sóller. Auch wir sind die Linie gefahren, die trotz ihres Alters schon elektrisch fährt.

Die Bahn wird bereitgestellt, d.h. sie kommt leer vom Abstellgleis. Rechts im Bild ist ein alter Lokschuppen, der renoviert wurde und heute als Ausstelllung/Museum genutzt wird. Die Fahrt wird gleich beginnen.

Der Anfang der Strecke führt noch richtig durch die Straßen von Palma.

Dieses, wie auch die folgenden Bilder, sind vom fahrenden Zug aus gemacht. Die hintere Plattform ist dafür gut geeignet und auch zugelassen. Leider wird es schnell eng, also rechtzeitiges kommen sichert den besten Stehplatz.

Überall wird (noch oder immer) gebaut. An dieser Stelle einige Kilometer auswärts von Palma liegt das Baumaterial rum.

Der Zug, den wir nahmen ist ein Touristenzug, der nicht an jeder Haltestelle hält. Dafür macht er aber an einer besonderen Stelle eine Pause (siehe später).

Weiter nördlich wird es schnell bergig.

Alte (handgestellte Weichen) und neue Technik (LED-Lichtsignale) sind bei dieser Bahn bunt gemischt. Dieses Foto habe ich an einer Ausweichstelle gemacht, wo unser Zug auf den Zug aus der Gegenrichtung wartet um auf der eingleisigen Strecke weiterzukommen.

Die gleiche Ausweichstelle wie auf dem letztem Foto, diesmal von der anderen Seite aus gesehen. Beachtenswert ist die Drehscheibe, die gleichzeitig eine normale Weiche ersetzt und für kurze Wagen auch eine 90°-Abzweigung ist. Auch diese Kombination ist vollständig handbetrieben.

Hier "kreuzt" der Gegenzug. Wohl wegen der vielen Touristen achtet der Lokführer besonders auf mögliche Leute im Gleis.

Es geht immer höher in die Berge, die Aussicht wird immer grandioser.

Nach einem langen Tunnel geht es im letztem Teil der Strecke in vielen Serpentinen und noch einer ganzen Anzahl kurzer Tunnel bald wieder hinunter nach Sóller.

Hoch über Sóller gibt es eine Aussichtsstelle am Berg (siehe auch das nächste Foto), wo man das ganze Tal übersehen kann. Von hier aus ist das Betriebswerk der Eisen- und Straßenbahn zu sehen. Lassen Sie sich nicht von der Perspektive täuschen: Dieses Bild ist mit Teleobjektiv aufgenommen.

Die Aussichtsstelle, wo nur die Touristenzüge halten (bitte achten Sie auf den Fahrplan). Der Aufenthalt beträgt ca. 5 Minuten.

Im Bereich der Stadt Sóller läuft die Strecke durch die Gärten. In Spanien kaum ein Problem ist der gelbe Schlauch, der die Gleise unterquert. Wenn das jemand in Deutschland wagen würde...

In Sóller angekommen fährt der Zug in eine Kombination aus Bahnhof und Betriebswerk. Man kann hier ohne Probleme durch die Anlage laufen. Die Hallen habe ich nicht betreten, das könnte gefährlich werden.

Auch Straßenbahnen müssen mal auf die Hebebühne. Diese und andere Arbeiten sind hier zu beobachten - allerdings nicht zur Mittagszeit.

Jeder Bahnbetrieb braucht für seine Wartungsarbeiten Hilfszüge. Einen so kleinen Grünling habe ich jedoch noch nirgends vorher gesehen.

Auch dieses Zwei-Wege-Gefährt scheint ein Eigen(um)bau zu sein. Warum es allerdings auf einem Straßenanhänger auf dem KFZ-Parkplatz steht habe ich nicht erkennen können.

Auf der Rückfahrt habe ich dann zur Abwechslung mal nach vorne gesehen und konnte so den ganzen Zug ablichten.

Diese Lok steht aufgebockt und eingezäunt westlich der Strecke bei einem Materiallager. Leider habe ich dazu keine weiteren Infos bekommen können.

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