Den “ersten Kontakt” zu diesem Zug hatte ich aus den Diskussionsguppen de.etc.bahn.* (usenet). Dort wurde bereits vor dem ersten planmäßigem Fahren viel von diesem Zug berichtet. Ich habe mir dann eine Fahrkarte für die Jungfernfahrt gekauft und habe diese Fahrt am 1. August 1999 mitgemacht. Den damaligen Bericht geben ich hier nochmal wieder:
Um 11 Uhr 18 am gestrigem Sonntag war die erste fahrplanmäßige Fahrt
des Metropolitan angesetzt. Kurz nach 11 kam der Zug von Eidelstedt
sehr leise in den Bahnhof, etliche Fotografen und RTL-TV waren auf dem
Bahnsteig. Es gab Gedrängel, auffällig viele Leute rannten mit
Blumensträußen durch die Gegend, es blitze wie bei einem
Sommergewitter. Ich habe vom Südsteg auch zwei Fotos gemacht und mich
dann heruntergewagt.
Der Bahnsteig war auch voll von HiWis, die Zeitungen und Trollys
einluden. Ca. 11.15 stieg ich ein, RTL dabei, und suchte ,,meinen``
Sitzplatz. Wagen 4 war reichlich voll mit geladenen Gästen, Wagen 5 war
fast leer (4 Köpfe gesehen).
Obwohl ich bei der Reservierung ,,mit Tisch + Steckdose`` angegeben hatte,
suchte ich beides vergeblich. Ich setzte mich deswegen auf Platz 71
(eine Reihe davor), und hatte einen Tisch. Erst später sah ich durch
Zufall, das in dem Fuß eines jeden Sessels (Sitz ist reichlich
untertrieben) eine Steckdose eingebaut ist. Gut getarnt, schwarz auf
schwarz.
Die Sitze sind reichlich breit, nur 3 pro Reihe, und massig bequem. Die
Tische sind auf die doppelte Fläche ausklappbar und haben eine
Rutschkante aus Gummi. Es roch wunderbar nach ,,neuem Auto``.
Pünktlich fing der Bahnsteig an vorbeizugleiten, der Pfiff des
Schaffners und die übliche Ansage war nicht zu hören. Nicht nur mir ging
das so, denn schon in Hamburg-Harburg (11.26) hielt der Zug außerplanmäßig,
um zwei Leute herauszulassen, die auch nicht mitbekommen hatten, wie der
Zug abgefertigt wurden. Einer war ein echter Schwarzfahrer, denn er war
von Natur aus schwarz (Scherz vom Nebentisch!).
Gleich hinter Hamburg Hbf folgte eine Durchsage, etwas länger als sonst.
Notiert habe ich: 480 Tonen Gesamtgewicht, Herstellerfirma FTD (Fahrzeugtechnik Dessau) ist mit diversen
Leuten an Bord, sonstige Gäste wurden begrüßt. Auf einmal Stille mitten
in Satz, 30 Sekunden später die Erklärung, das die Elektronik immer nach
90 Sekunden ausfällt. Diesen Spaß hatten wir dann auch noch während der
restlichen 5 Minuten der Durchsage.
Es gab alle Getränke gratis, die Temperatur schien
bei 18 Grad zu liegen, die Klimaanlagen (2 pro Wagen, jede schafft 60%)
rauschen leise aber vermehmlich.
Am Nebentisch sitzt Herr Hansen, ein ,,hohes Tier`` der Betreiberfirma, daher höre ich
einiges mit. So wurde lange über die Antenne im Wagendach gekämpft, die
angeblich immer Empfang bietet. Zumindest in den Harburger Bergen hat
mein Mobiltelefon jedoch zeitweise keinen Empfang.
Die uns entgegenkommenden Züge machen weder Geräusche noch sorgen sie
für ein Schaukeln, einzig auf engen Weichen schaukelt und ruckelt der
Zug anständig. Durch meinen Nachbarn, der fleißig seinen Bekannten
erzählt, bekomme ich mit, daß die Leute mit den Digicams zum
Herstellerkonsortium gehören. Es gibt immer noch einige Probleme...
Mir fällt auf, das die Fenster außen regelmäßige Putzstreifen haben. Die
Fahrt ist ruhig, eine Beschleunigung ist nicht wahrnehmbar. Es kommen
Leute aus Wagen 4, dort soll es ,,voll`` sein, hier ist die Luft angeblich
besser. (Klar, bei weniger als Leuten hier.)
Um 12 Uhr wird ein Imbiß gereicht, Salatteller mit Brötchen. Getränke
kommen später, heute ist Sekt und Bier frei. Die jungen Damen (wurden
die nach Aussehen eingestellt?) sind sichtlich ungeübt, aber bemüht.
Zwei Trollys können sich übrigens problemlos im Gang begegnen.
Der Nachbar erzählt was von einer Bremenumfahrung wegen Zeiterspanis,
ich erkenne die Strecke aber wieder (einen Tag vorher mit RE Bremen -
Hamburg befahren). Man kommt ins Gespräch, er stellt sich vor und
bietet mir an den Steuerwagen zu besichtigen (,Ich habe den Schlüssel
hier, wollen Sie mal?`). Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen,
und so darf ich auch auf dem Tf-Sessel Platz nehmen! Es geht zwar
,,nur`` rückwärts, und der Hauptschalter steht auf ,,0``, aber
trotzdem: Ich saß am Steuer!
Er erzählt auch von technischen Einzelheiten, die ich nicht alle
behalten habe. Einige Stichworte: Display mit Leistungsangeben der
Motoren (incl. Rückleistung), Windows-OS (deswegen die Ausfälle, alles
klar), ,,intelligenter Steuerwagen`` in Gegensatz zu anderen Zügen,
Zugbus, wenn Zugbus abgeschaltet kann der Zug als ,,normaler`` Zug
weiterfahren (ICE steht dann). Mehr habe ich nicht behalten, sorry.
Gegen 12.50 kommen wir durch Osnabrück, auf dem Rückweg zum Platz kommt
Personal zu meinem Führer, die DVD-Player machen Murks. Es fallen dann
noch Steckdosen komplett aus, was Herr Hansen durch ein- und ausschalten
aller Sicherungen im Waggon (,Das ist ein Hard- und Softwarreset, wissen
Sie?`) quittiert. Hm, ich habe diese Art Sicherungen schon seit 20
Jahren eingebaut, aber daß die sowas können ist mir neu. Ich muß dierkt
mal meine Hausverteilung aufmachen und nachsehen...
Die DVD-Player gibt es gegen Pfand gratis, einige Filme stehen zur
Auswahl (die Liste tippe ich jetzt nicht ab), allerdings nicht im jedem
Waggon! Das mußte ein kleines Mädel erst mal verdauen, aber sie bekam
dann ,,ausnahmsweise`` doch so ein Gerät. Achja, diese Geräte spielen nur
45 Minuten, dann müssen die auf den Kopf gedreht werden um abzukühlen,
danach geht es weiter. Der anwesende Vertreten von Panasonic wollte es
nicht glauben, bekam aber ein Exemplar vorgeführt.
Höhe Hasbergen gab es einen heftigen Gleiswechsel und eine
Langsamfahrstelle, um 13.02 kurz vor Lengerich passierte uns der
Gegenzug. Daran muß man sich erste einmal gewöhnen, ich sah nur einen
grauen Schatten vorbeihuschen, dann war er weg.
Hinter Münster drängte mich die Natur die Entsorgungsanlagen
aufzusuchen. Als ob es etwas zu verstecken gab, das ganze Klo war in
dunkler Beleuchtung gehalten. Exklusiv, schick, aber leider ohne
Wasserspülung. Ja, das Wasser ging nicht. Nicht nur in Wagen 5, sondern
in allen Wagen! Der Techniker war schon recht aufgelöst, da die Tanks
voll anzeigten. (Waren sie auch, wie sich später herausstellte.)
Etwas nervig fand ich den ,,internen Ruf``. Es gongt, man wartet auf
eine Durchsage, nichts kommt. Den Servicemann, den ich darauf ansprach
sagt, für Beförderungsfälle gebe es einen Doppelgong, der einfache
wäre für das Personal. Ahja, muß man nur wissen. Um 13.40 passieren
wir Recklinghausen, ich suche einen Mülleimer. Am Platz: Nichts. Im
Gang: Nichts. Vor den Türen: Nichts. Im Einstiegsbereich: Nichts.
Wohin mit dem Marspapier? Der Techniker hastet durch den Zug, ich
frage ihm. Es offenbahrt sich eine DB-Meisterleistung: Der Mülleimer
ist unter den Serviceschränken in Kniehöhe mit einem dezentem, 1cm im
Quadrat großem blauem Logo geschmückt. Den findet doch niemand...
Ich höre mit, daß jeder Wagen nur 280 Liter Wasser mitschleppt, weil
,,nicht mehr Platz da war`` (O-Ton Herr Hansen), und daß jeder andere Zug
800l mitnimmt. Dafür kommt das Klo bei einem Spülvorgang mit einem Liter
aus (Druck-Saugvorgang). Aha...
Herr Hansen ist anscheinend von seinem ,,Kind`` sehr angetan, nach meiner
Führung spricht er jeden an, ob er nicht mal mit in den Steuerwagen...?
Mir bietet er an, in Köln in der Lok mit in die Halle zu fahren. Das werde
ich tun, aber noch ist erst der Rhein zu überqueren.
Es folgt eine Durchsage, der Zugchef bedankt sich, und - jeder Fahrgast
dieser Fahrt bekommt noch ein kleines Präsent. Es ist ein Shaker,
mit Metropolitan-Gravierung (dezent, leicht zu
übersehen). Aber der Karton ist echt Klasse, der macht was her.
Ich begebe mich zur Lok, nur wird diese nicht in eine Halle, sondern auf
die Gleise daneben geführt. Die Kräfte dort machen Hektik, weil der
Klorüssel nicht paßt, und der Zug muß noch mal 2 Meter weiter, der Tank ist voll
und der Techniker ist im Streß. Ich verlasse den Zug, nicht ohne noch
einmal einige Fotos zu machen, und gehe zum Köln Hbf zurück.
Das war die Jungfernfahrt, es gäbe noch seitenweise mehr zu erzählen,
aber das soll es gewesen sein.
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Gegen 11 Uhr auf dem Südsteig: Der MET wird angekündigt
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Der MET fährt ein
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Gedrängel am Bahnsteig
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Der Steuerwagen am Ende des Zuges
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Dezent doch gut sichtbar: Das Logo des Zuges
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Die Arbeitskleidung der MET-Mitarbeiter
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Die Speziallok vor der Abfahrt
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Die Lok von der Seite
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So sieht ein Waggon von innen aus
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Sessel oder einfach nur Sitzplatz?
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Der Arbeitsplatz des Tf im Steuerwagens
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Noch eine Ansicht von innen
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Display im Steuerwagen
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Der aktuelle Bremszettel
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Anzeigentableau
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Ein Tableau hinter dem Fahrer
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Noch ein technisches Gerät
;-)
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Die Jäger und das Opfer
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Sekunden vor der Abfahrt zur Reinigung
Der "Pokal" incl. Verpackung
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Leistungsanzeige beim anfahren
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Achja, der Shaker kann für nicht wenig Euro seinen Besitzer wechseln. Machen Sie mir ein Angebot, 4 Stellen
vor dem Komma sind erwünscht...
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